Let’s go North. Nordjütland.

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Silvester steht an – und ich habe absolut keine Lust, unserem noch nicht mal 1-jährigen Hund ein Berliner Böllertrauma zu schenken. Also schnell den Shelly Parka ausgemottet, Long Johns ausgeliehen, sämtliche Wolle in Form von Cardigans aus den Schränken ins Auto geworfen und los. Raus in die Natur. Aber keine halben Sachen. Diesmal fahre ich dorthin, wo am dänischen Festland am weitesten Weite und in der Off-Season am wenigsten wimmelige Menschenansammlungen zu finden sind. Brandenburger Tor zu Silvester, du kannst mich mal. Ich reise dorthin, wo dich nur zwei Meere, Nordsee und Ostsee, erwarten, die hier oben in Grenen zusammenfließen. Ich reise zu Europas längstem zusammenhängenden Strand mit wunderschönsten, weitesten, unberührtesten Dünen. Und natürlich reise ich in den Wind. Und ja, das IST richtiger Wind da oben. Ich fahre ganz hoch in den Norden zum dänischen Nordkap nach Skagen. Und wenn ich mich nicht gerade an leckerem frisken fisk berausche, schnappe ich mir Mann und Hund und die Kamera und freue mich, dass ich eine große Speicherkarte in meinem Fotoaparillo habe.


 

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Der alte Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr. Davon abgesehen, dass schon der Name wundervoll ist, kann man hierhin eine super Wanderung mit Hund machen. Tollste Aussichten garantiert. Kenner sagen, dass sie hier jedes Jahr durch die Naturgewalten eine neue Szenerie erleben. Der Sand wandert. Ein paar Kilometer weiter musste deswegen sogar auch eine Kirche abgebaut werden (Marup Kirke). Nach acht Jahrhunderten, in denen sie hoch über den Klippen stand, wurde sie 2008 abgetragen, um sie vor dem Einsturz zu bewahren.

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Lønstrup ist ein ehemaliges Fischerdörfchen. Die Häuser sind geschmackvoll angestrichen, doch die untergehende Sonne taucht jedes einzelne Haus in ein ganz andere Farbe, so dass man glaubt, die Farbkriterien wurden nur allein dafür ausgewählt, den Betrachter vollends zu bezaubern. Fahre ich wieder zurück nach Berlin? Nein. Ich werde Sonnenuntergangsmaler. Oder Fotograf. Oder besser einfach mal kurz nur verrückt vor Freude über dieses Licht.

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Wir wohnen auf einem Pferdehof. Hinter unserem Schlafzimmer, einem umgebauten Stall, wohnen drei Shetland Ponys. Von direkt nebenan aus dem Stall wiehern unsere Mitbewohner, die Pferde, uns morgens wach. Draußen leben die robusten und sanften Isländer. Besitzerin Gitte züchtet hier seit 10 Jahren verschiedene Rassen. Highlight sind ihre Aegidienberger, eine Kreuzung aus Isländer und Paso Peruano.

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Hunde sind herzlich willkommen. Ein gutes Gefühl. Neben Pferden, Ponys und Eseln leben hier mehrere Hunde, Katzen und Schafe.

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Ich habe im Übrigen auf unserer Reise tatsächlich nicht eine einzige Anfeindung wegen meines Hundes erlebt. Ist Dänemark generell sehr hundefreundlich? Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber eine klare 1 Plus mit Sternchen für diese Reise mit Hund zum dänischen Nordkap.

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Auf dem Weg in den pittoresken Ort Skagen lehne ich mich oft aus dem Autofenster, denn auch hier macht das Land des Lichts seinem Namen alle Ehre. Am Hafen decke ich mich mit Fischfrikadellen ein. Solche Tipps kann man wirklich nur von Insidern kriegen. Danke, liebste Henrikke!

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Auf 57° 45′ 06 ” Nord: zum allernördlichsten Punkt Dänemarks und Mitteleuropas. Hier möchte ich nicht nur einmal im Leben gestanden haben, nein, hier möchte ich einmal in meinem Leben einen Sonnenaufgang erleben. Denn hier vereinen sich Skagerrak und Kattegat, Nord- und Ostsee. Ultraromantisch das alles. Ich bin total beseelt. Auch von dem angenehmen Fakt, dass der Sonnenaufgang eine Stunde später als in Berlin stattfindet, yeah yeah yeah!

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Zwergdackel Theo ist ebenfalls verzückt. Er hat einen Faible für kurvige Dünenwege. Ich lege mich teilweise flach auf den Boden, um alberne Renn-Videos von ihm zu machen – denn nichts sieht herrlicher aus als diese im Gegenwind flatternden Ohren. Hello Dumbo!

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In Aalborg, Nordjütlands Hauptstadt, will ich mir ein Kunstwerk der klassischen Moderne ansehen, das Museum KUNSTEN von Alvar Aalto. Doch leider ist es zurzeit eingerüstet und ich sehe nur Bauzaun. Stattdessen lerne ich den Aussichtsturm Aalborgtårnet kennen, der mich mit seinem einen UFO-ähnlichen Aussehen mindestens genauso begeistern kann; ebenso wie das Bild des Vehikels, mit dem ein Faxe liebender Mensch an diesem Tag in seine Lieblingsbar gondelte. Dänemark, I love you.

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Fotos: Sabine SABKO Neddermeyer



5 Kommentare zu “Let’s go North. Nordjütland.”

  1. wurzelsepp sagt:

    Halli hallo.
    Supertolle Bilder habt ihr da in Dänemark gemacht. Die Stimmung kommt richtig toll rüber – Wind – Wellen – Kälte.
    Freu mich auf weitere Urlaubsbilder von euch.
    Lieben Gruß ausm Ruhrpott

  2. martina sagt:

    also mal ehrlich… sag nicht noch mal, Du könntest keine Fotos machen!!! ;-)
    Zum Glück war die Speicherkarte so groß. Schönste Bilder, ach ich muss da auch mal hin ans Ende der Welt. Wundervoll!
    Mach´s fein bis bald.
    Deine Martina.

  3. Sabko sagt:

    Das Licht dort ist einfach sensationell, Martina, ich kann eine Reise dorthin nur empfehlen.

  4. Tine sagt:

    Huhu,
    ach wie herrlich so komme ich dann doch noch in den Genuss die Dänemarkbilder zu sehen.

    Wunder, wunder schön!!!

    Da kommen gleich Kindheitserinnerungen von alten Dänemark Urlauben zurück- sehr schön.

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